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Archive for Dezember 2009

Rückblick auf die Mumbai-Kampagne

Phantom- Bekenntnis

Die Terrorangriffe auf mehrere Luxushotels, welche mit zum Teil fünf Sternen ausgestattet waren, beschäftigten nun einige Tage die schnelllebige Medienlandschaft. Angesichts der beinahe 200 Toten und diversen Vergleiche zum 11. September gingen natürlich einige Sachverhalte und Ungereimtheiten wie üblich unter, die aber in dieser Stelle wenigstens sporadisch angesprochen werden sollen. Die Angriffe waren jedenfalls scheinbar gut geplant und organisiert. Allerdings ist dies auch verständlich, da es sich bei den Angriffsorten um sogenannte „weiche Ziele“ handelte. Bereits im Sommer kam es in Indien zu einer Anschlagsserie, für die man islamistische Terroristen verantwortlich machte. Trotz voreiliger Behauptungen von Seiten der westlich-orientierten indischen Zentralregierung und natürlich aus den USA erscheint der Täterkreis eher nebulös.

Eine bislang selbst Terrorexperten unbekannte Gruppe mit Namen „Deccan Mujahedeen“ hatte per E-Mail für die Tat in Mumbai verantwortlich gezeichnet. Es wäre nun zu vermuten, dass es sich um eine Phantom- Gruppierung handelt. Der Name wurde offenbar extra für diesen Anschlag „erfunden“ und in die Mediendiskussion eingeführt. Aus indischen Sicherheitskreisen wurden aber sogleich ziemlich wilde Geschichten über diese bislang unbekannte Gruppe verbreitet – sie habe Verbindungen zu den somalischen Piraten. Ein Widerspruch in sich – so bekämpfen die islamischen Rebellen in Somalia diese nun zur Weltbedrohung hochstilisierten Piraten. Rasch wurde vom indischen Premierminister Manmohan Singh die Behauptung in die Welt gesetzt, der Anschlag sei vom pakistanischen Geheimdienst angeleitet worden. Auch die Taliban wurden auf die Verdächtigenliste gesetzt. Die Behauptung der ausländischen Steuerung der Anschläge und vor allem die Anschuldigungen gegen den Erzfeind Pakistan sollen aber auch ablenken, und zwar von der Tatsache, dass gerade viele junge (indische) Muslime „ihren“ Staat längst abgeschrieben haben und sich fundamental von diesem abwenden. So soll von den innerindischen sozialen, ethnischen und religiösen Verwerfungen und Krisen abgelenkt werden. Die nun auch von bundesdeutschen Medien immer wieder in die Welt gesetzte Behauptung, Al-Kaida stecke hinter den Anschlägen – es sei genau die Handschrift dieser nun schon mystifizierten Terror-Organisation – wirkt höchst unglaubwürdig und unwahrscheinlich. Selbst der US-Geheimdienst CIA musste unlängst eingestehen, dass Al-Kaida nur mehr ein Papiertiger sei, eine sich im Niedergang befindende Organisation, die nurmehr vom Mythos zehrt. So fiel Al-Kaida in letzter Zeit vorwiegend durch verzweifelt wirkende Video-Drohbotschaften auf. Ob Osama Bin Laden noch am Leben ist, erscheint vielen Analysten eher unwahrscheinlich. <!–[if !supportLineBreakNewLine]–> <!–[endif]–>

Falsche Spuren

Der Spiegel versuchte nun falsche Spuren zu legen. „Steckt al-Qaida hinter den Anschlägen in Mumbai? Zwar hat sich das Terrornetzwerk bislang nicht zu der Bluttat geäußert, doch diese folgt einem Muster – und die Absicht der Attentäter deckt sich mit den Zielen al-Qaidas: Bin Ladens Organisation will die gesamte Region destabilisieren.“ (1) Diese Behauptung erscheint bei etwas genauerer Betrachtung eher makaber bis unsinnig. Nichts deutet in Wahrheit auf die „übliche“ Vorgehensweise Al-Kaidas hin. Diese bestand bislang weder darin, Geiseln zu nehmen, noch sich bei solcherlei Großoperationen in tagelange Scharmützel verwickeln zu lassen. Auch die Taktik der Selbstmordanschläge war in diesem Fall nicht vorzufinden. Die Londoner Times behauptete aber nichts desto trotz: „Die Zielauswahl des luxuriösesten Hotels und des Bahnhofs zeigt alle Merkmale einer Al-Kaida-Operation“. Verschwiegen werden in den deutschen Medien aber Meinungen hochrangiger Terrorismus-Experten, die nun durchaus erwähnenswert scheinen. Christine Fair, die politische Wissenschaftlerin und Expertin für Südasien bei der RAND Corporation, sagte, die Identität der Angreifer ist nicht bekannt. Aber der Stil der Attacke und die Ziele in Mumbai zeigten, dass die Militanten „wahrscheinlich indische Muslime sind, und keine Verbindung zu Al-Kaida oder der südasiatischen Terrorgruppe Lashkar-e-Taiba haben.“ „Da ist nichts Al-Kaida mäßiges dabei“, so Christine Fair. „Haben wir Selbstmordattentäter gesehen? Und typisch für Laskar ist es auch nicht. Sie nehmen keine Geiseln und sie benutzen keine Handgranaten.“ Aber es geht noch weiter: „Die Inder haben eine große Motivation, diese Sache der Al-Kaida und damit Pakistan anzuhängen, nach dem Motto, sie sind überall und der Feind kommt von außen. Aber dies ist ein inländisches Problem. Das ist nicht Indiens 9/11“, sagte Fair. Ein anderer britischer Terrorismusexperte, Professor Bruce Hoffman, meinte „nicht gerade ein Al-Kaida Modus Operandi, der aus Selbstmordangriffen besteht.“

Hindu-Fundamentalismus

Neben dem islamischen Fundamentalismus gibt es in Indien aber auch noch ganz andere Gruppen und Organisationen, die das Mittel des Terrorismus für ihre politisch-religiösen Ziele gebrauchen. Die Rede ist an dieser Stelle von hinduistischen Fundamentalisten. Fundamentalistische Hindus spielen im politischen und gesellschaftlichen Leben Indiens eine entscheidende oder zumindest prägende Rolle. Ideologisch geht es den Hindu-Fundamentalisten darum, die Hindus politisch zu organisieren, um durch den Aufbau einer homogenen Gemeinschaft(Hindu Sanghatan) die Etablierung eines mächtigen, hinduistischen Staates (Hindu Rashtra) zu ermöglichen. Im Mittelpunkt steht die Formulierung der Bedingungen, die erfüllt werden müssen, um als Mitglied der Gemeinschaft, als rechtgläubiger Hindu zu gelten. Durch den Nachweis, dass er Indien (Hindusthan) nicht nur als sein Vaterland (Pitribhu), sondern auch als heiliges Land (Punyabhu) verehrt, ist der Einzelne in der Lage, seine Loyalität gegenüber der Gemeinschaft zu belegen, die alle als heterogen verstandenen Elemente auszuschließen hat. Der Hindu-Fundamentalismus geht davon aus, dass ein Muslim oder Christ niemals loyal zum Staat Indien stehen könne. Wichtigste politische Partei der Hindu-Fundamentalisten ist wohl die Bharatiya Janata Party (BJP – Indische Volkspartei). Sie bildete von 1998 bis 2004 gar die indische Regierung und war schon davor an Regierungskoalitionen beteiligt. Die BJP war maßgeblich an der Entstehung der Gewaltwelle zwischen Moslems und Hindus ab dem Jahr 2002 beteiligt. Hochrangige Politiker dieser Partei haben deswegen sogar Einreiseverbot in die EU und die USA. Von Amnesty International werden der Parteiführung gar persönliche Involvierung in die Morde an mehreren Tausend indischen Muslimen vorgeworfen. Die BJP unterhält mehrere Unterabteilungen und Gruppen wie die Rashtriya Swayamsevak Sangh, eine paramilitärische Einheit, deren Behauptung, nur politisch und gewaltfrei wirken zu wollen, im Allgemeinen von politischen Analytikern in das Reich der Märchen verwiesen wird.

Daneben gibt es weitaus radikalere und militante Gruppen wie die Vishwa Hindu Parishad, die unter anderem Anschläge nicht nur gegen Muslime, sondern auch gegen Christen plant und ausführt. Interessant ist in Zusammenhang mit den Anschlägen von Mumbai, dass faktisch die komplette Führungsriege der indischen Anti-Terroreinheit erschossen wurde. Unter den Toten ist auch der Polizeichef von Ost-Mumbai, Ashok Kamte, welcher im Fall des Malegaon-Attentates auf einem muslimischen Friedhof am 8.September 2006 ermittelte, welches Muslimen zugeordnet worden war. 37 Muslime waren ermordet worden. Neueste Untersuchungen der Anti-Terror-Polizei (ATS) ergeben, dass dieses Attentat durch eine Reihe hindu-nationalistischer Gruppen, darunter die RSS (Rashtriya Swayamsevak Sangh), die internationale Hindu-Nationalisten-Organisation VHP (Vishva Hindu Parishad) sowie deren Jugendorganisation Bajrang Dal verübt wurden (2). Am 11. Juni 2006 war es in Mumbai zu einem Massaker gekommen – Bomben waren in mehreren Nahverkehrszügen explodiert. Ein Minister der indischen Regierung äußerte, dass hinter den Anschlägen in Wahrheit Hindu-Extremisten stehen könnten, die sich als islamische Fundamentalisten ausgegeben hätten (3). Ganz von der Hand weisen lässt sich ein solches Szenario auch in diesem Fall nicht. BBC berichtete nun von einer ganz anderen Merkwürdigkeit. Zeugen hatten einen der Attentäter als „blonden Ausländer“ bezeichnet und berichteten, dass mehrere der Attentäter vor der Tat beim Trinken von Bier beobachtet worden seien. Ein für fundamentalistische Muslime nicht gerade typisches Verhalten (4). Auffallen kann einem hier durchaus eine gewisse Ähnlichkeit zu den Anschlägen des 11. September. Auch damals sollen die salafistisch-integristischen Selbstmordattentäter laut Medienberichten exzessiv den unter Muslimen verpönten Alkohol vor der Tat zu sich genommen haben.

Cui Bono ?

Die Frage nach dem politischen Nutzen einer solchen Aktion stellt sich vor allem aufgrund der traditionell angespannten Lage zwischen den beiden Atommächten Indien und Pakistan, sowie dem Interesse der Vereinigten Staaten in der Krisenregion. Die Noch-Außenministerin der USA, Condoleezza Rice, schob Pakistan sogleich den schwarzen Peter zu und meinte kryptisch, dass nun alle Spuren sorgfältig verfolgt werden müssten. Indiens Regierung hatte sofort „Elemente aus Pakistan“ verantwortlich gemacht. Nach indischen Medienberichten hatte der einzige festgenommene mutmaßliche Terrorist bei seinen Vernehmungen die Verbindung der Terroristen nach Pakistan bestätigt. Er sei gemeinsam mit anderen in einem pakistanischen Trainingslager der radikal-islamischen Organisation Lashkar-e-Toiba ausgebildet worden, sagte der 21-jährige Ajmal Amir Kasav. Unter welchen Umständen dieses Geständnis zustande kam, ist nicht klar. Nur passt es ganz hervorragend in das politische Kalkül sowohl der indischen Führung als auch der neuen US-Regierung, die unter Obama Pakistan ins Visier nehmen wird. Die US-Kriegsdrohungen gegen den ehemaligen besten Verbündeten in der islamischen Welt, die Atommacht Pakistan, wurden im Lauf der letzten Monate immer wilder. Nachdem solche Kriegsdrohungen bereits immer wieder von Barak Obama und der gesamten Demokratischen Partei zu vernehmen waren, wurde eine solche Drohung auch von Verteidigungsminister Robert Gates ausgesprochen, welcher unter Obama diesen Posten weiterführen soll. Im Kampf gegen die Taliban, Al-Kaida und andere „Terroristen“ würden sich die USA jederzeit das Recht herausnehmen, mit Luft- und Bodentruppen in Pakistan „einzugreifen“, so der US-Verteidigungsminister vor einigen Monaten. Ganz neu ist die Diskussion um einen Militärschlag gegen Pakistan nicht. Bereits 2004, als Pakistan noch bester Verbündeter der USA in der Region war, drohte der US-Botschafter in Afghanistan mit einem Einmarsch der US-Truppen nach Pakistan.

Der aussichtsreiche Kandidat und nun gewählte US-Präsident Obama hatte mehrfach einen Angriff auf Pakistan in Aussicht gestellt – zuletzt im US- Wahlkampf – als er meinte, dass die „terroristische Infrastruktur“ der Taliban und Al-Kaida in den Bergregionen Pakistans läge. Dies könne die USA nicht „akzeptieren“ und dulden. Bereits 2007 hatte er sich in einer TV-Debatte ganz offen für einen militärischen Angriff auf Pakistan ausgesprochen (5). Hauptgrund für diese Kriegsdrohungen dürfte nicht nur die immer verzwicktere Lage der Besatzungstruppen in Afghanistan sein, sondern auch die Tatsache, dass sich die neue Regierung Pakistans im Gegensatz zur Musharraf-Vasallenregierung von den USA abgewandt hat. Die neue pakistanische Regierung nannte die USA gar einen „Terrorstaat“, so zumindest Nawaz Sharif. Bereits jetzt dringen aber US-Truppen über die afghanische Grenze nach Pakistan vor. 11 pakistanische Soldaten waren vor kurzem bei einem US-Angriff ums Leben gekommen. Nach diesem Vorfall wurden auch in der pakistanischen Regierung die Stimmen immer lauter, mit den USA überhaupt nicht mehr zu kooperieren. Nach diesen Vorfällen verschärfte sich die Lage zusehends. Das pakistanische Militär schoss US-Drohnen ab, bei US-Luftangriffen wurden unter dem Vorwand der „Terrorismusbekämpfung“ immer wieder pakistanische Zivilisten getötet. Ende August brach schließlich die Regierungskoalition Pakistans auseinander.

Gerade von den Demokraten und Barak Obama wird Pakistan besonders auf die imperialistische Agenda gesetzt. Dem Ansinnen einer langwierigen Kriegsvorbereitung können die Anschläge von Mumbai nur gelegen kommen. Barak Obama ist anders, als viele Jubelbürger glauben mögen, keine Friedenshoffnung und erst recht kein antiimperialistischer Politiker. Seine Stoßrichtung ist zwar darauf aus, die US-Truppen aus dem Irak abzuziehen, jedoch nur, um die Besatzungstruppen in Afghanistan massiv verstärken zu können. Obama sorgt sich um die „Pax Americana“, die er durch die „unvorsichtige“ Politik der Bush-Administration gefährdet sieht. Seine Politik sei auf folgendes aus: „Verantwortungsbewussten Rückzug unserer Kampftruppen, der die irakischen Führer zwingt, eine politische Lösung zu suchen, der unser Militär stabilisiert und den Fokus auf Afghanistan und unsere übrigen Sicherheitsinteressen setzt“. Obama warf Bush im Wahlkampf vor allem eine „fehlerhafte Strategie“ bei der Bekämpfung „der Feinde Amerikas“ vor. Obama sagte Folgendes: „Von Anfang an hätte man die volle Macht Amerikas auf die Jagd auf Osama bin Laden und seine Vernichtung konzentrieren müssen. Man hätte den Kampf gegen al-Qaida, die Taliban und alle für den 11. September verantwortlichen Terroristen führen und für wirkliche Sicherheit in Afghanistan sorgen müssen.“ Obama wurde sehr deutlich: „Wie man es auch dreht und wendet, unsere einseitige und dauerhafte Konzentration auf den Irak ist keine vernünftige Strategie, Amerika sicher zu machen.“ Dass sein Hauptaugenmerk aber nicht nur Afghanistan gilt, machte der Brzezinski-Jünger (6) in diversen Aussagen deutlich, die kaum Interpretationsspielraum lassen. „Die größte Bedrohung für die Sicherheit liegt in den Stammesregionen Pakistans, wo Terroristen ihre Ausbildungslager haben und von wo aus Aufständische in Afghanistan zuschlagen“, warnte Obama. „Wir können kein terroristisches Rückzugsgebiet dulden, und als Präsident werde ich das auch nicht tun. Wir brauchen eine stärkere und dauerhafte Partnerschaft zwischen Afghanistan, Pakistan und der NATO, um die Grenze zu sichern, Terrorlager auszuheben und über die Grenze wechselnde Aufständische zu bekämpfen. Wir brauchen mehr Truppen, mehr Hubschrauber, mehr Predator-Drohnen in der afghanischen Grenzregion. Und wir müssen klar machen, dass wir hochrangige Terrorziele wie bin Laden hochnehmen werden, wann immer sich die Gelegenheit bietet, und auch wenn Pakistan nicht handeln kann oder will.“ Folglich könne die Anschläge als Etappenziel zum Kriegsgang gegen Pakistan gewertet werden. Jedenfalls sind die nun ausgesprochenen Kriegsdrohungen gegen Pakistan sehr eindeutig und kaum zu leugnen oder zu beschönigen. Der Chef des US-Generalstabes Mike Mullen ließ in wildem Kriegsgeschrei Folgendes verlautbaren: „Pakistan glaubt, wir können mit konventionellen Mitteln nichts machen, weil beide Staaten Atomwaffen besitzen. Wir müssen Islamabad diesen Glauben nehmen“.

1. http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 … 12,00.html
2. http://www.app.com.pk/en_/index.php?opt … 0&Itemid=2
3. http://www.indianexpress.com/news/Pak-h … —-/8470/
4. „They did not look Indian, they looked foreign. One of them, I thought, had blonde hair. The other had a punkish hairstyle. They were neatly dressed,“ says Mr Amir. Locals say the orgy of killings in Mumbai began here. Three men walked into the cafe, drank beer, settled their bills and walked out. Then they fished out guns from their bags and began firing.“ http://news.bbc.co.uk/2/hi/south_asia/7752625.stm
5.http://www.welt.de/politik/article10752 … eifen.html und http://www.youtube.com/watch?v=DkAEkA81TUA
6. http://www.washingtonpost.com/wp-dyn/co … 02127.html

Kategorien:Antiimperialismus

Jürgen Elsässer über die „westlichen“ Lügen gegen den Iran

Kategorien:Antiimperialismus

Rede: Hugo Chavez beim Klimagipfel in Kopenhagen

 

 „Lieber Präsident, meine sehr verehrten Damen und Herren, Exzellenzen und Freunde, ich verspreche, dass ich nicht länger sprechen werde als die meisten Anderen an diesem Nachmittag.

Erlauben sie mir einen einleitenden Kommentar, den ich gerne als Teil des vorigen Punktes machen möchte, den schon Brasilien, Indien, China und Bolivien kritisiert hatten. Dort wurden wir gebeten zu sprechen, es wurde uns aber nicht gestattet. Boliviens Repräsentantin sagte, meine Ehrenbezeugung natürlich für den Genossen Evo Morales, den Präsidenten der Republik Bolivien, der auch da ist.
[Zuhörer applaudieren]

Sie sagte neben anderen Dingen das Folgende, ich habe es mir notiert, aus ihrer Sicht sei der vorgelegte Text weder demokratisch noch umfassend.

Ich war kaum angekommen und als wir uns dann hingesetzt hatten, hörte ich wie der Leiter der Sitzung, der Minister, sagte, dass ein Dokument erstellt werde, aber niemand wusste davon. Ich fragte nach diesem Dokument, aber wir hatten es immer noch nicht und ich denke niemand wusste von diesem streng geheimen Dokument.
Nun sicherlich ist es nicht demokratisch und nicht umfassend, wie der bolivianische Kamerad sagte.Nun werte Anwesende, ist das nicht die Wirklichkeit in der heutigen Welt?

Leben wir in einer demokratischen Welt? Ist das globale System umfassend? Können wir überhaupt auf etwas Demokratisches und Umfassendes in dem aktuellen globalen System hoffen?
Was wir im Moment auf diesem Planet erleben, ist eine imperialistische Diktatur, und hier an diesem Ort werden wir es weiterhin verurteilen. Nieder mit der imperialistischen Diktatur!

Und lang leben die Menschen und die Demokraten und mögen alle Menschen gleich sein auf diesem Planet.
[ Zuhörer applaudieren]

Und was wir hier sehen ist ein Abbild dessen: Ausgrenzung.
Natürlich sind aber Länder unter uns, welche sich selbst als überlegen betrachten; uns im Süden überlegen, gegenüber der Dritten Welt und auch im Hinblick auf die unterentwickelten Länder überlegen, oder wie einer meiner großartigen Freunde Eduardo Galeano sagt: „ Wir sind die unterdrückten Länder, als ob ein Zug in der Vergangenheit über uns gefahren ist.“

Angesichts dessen ist es keine Überraschung, dass es keine Demokratie auf der Welt gibt und hier sind wir erneut mit dem starken Beweis globaler imperialer Diktatur konfrontiert. Dann kamen zwei junge Leute hierher, glücklicherweise waren die Vollstreckungsbeamten vernünftig, einige drängen herum und die haben mit denen zusammengearbeitet, oder? Viele Menschen stehen da draußen, wisst ihr das? Natürlich passen sie nicht alle in diesen Raum, dafür sind es viel zu viele. Ich habe in der Zeitung gelesen, dass es einige Verhaftungen gab, mehrere große Demonstrationen in den Gassen Kopenhagens gab und deshalb grüße ich all diese Menschen dort draußen, die meisten von ihnen sind junge Leute.
[Zuhörer applaudieren]

Natürlich sind die jungen Menschen , ich denke sehr viel mehr als wir es sind, besorgt über die Zukunft der Welt. Wir haben- zumindest die meisten von uns hier, die Sonne im Rücken, während sie sich mit der Sonne konfrontiert sehen und sehr beunruhigt sind.

Man kann sagen,werter Präsident, dass ein Spukgespenst in Kopenhagen umgeht, um es mit anderen Worten als Karl Marx zu sagen, ein Schreckensgeist geht um in den Straßen von Kopenhagen und ich denke dieses Gespenst geht still durch diesen Raum, umgibt uns alle, durch die Halle, es ist unten und erhebt sich, dieses Schreckgespenst ist ein so schrecklicher Geist, sodass sich niemand traut es zu benennen: Der Kapitalismus ist das Gespenst, das niemand so recht nennen will.
[Zuhörer applaudieren]

Es ist der Kapitalismus, die Menschen draußen brüllen es, hört sie.
Ich habe kürzlich einige dieser bemalten Spruchbänder auf den Straßen gelesen, und einige von diesen Slogans junger Leute habe ich schon gehört, als ich jung war. Und einen Spruch einer jungen Frau dort ist unter den zwei, die ich mir notiert habe. Unter all den anderen Parolen gibt es zwei sehr starke Forderungen: Erstens: Versucht nicht das Klima zu ändern, wechselt das System.
[Zuhörer applaudieren]

Und ein anderer Slogan fordert auf, sich zu besinnen. Er steht sehr mit der Bankenkrise im Einklang, die über die Welt hinweg gefegt ist und die Welt noch immer im Griff hat, und wo die reichen nördlichen Länder den Bankern und großen Banken geholfen haben. Die Vereinigten Staaten gaben allein, nun ich hab die Zahl vergessen, aber es war eine astronomisch Hohe Summe, damit die Großbanken gerettet werden. In den Straßen sagen sie dazu das Folgende: Wenn der Klimawandel ein Geldinstitut wäre, wäre er schon längst bewältigt worden.
[Zuhörer applaudieren]

Und ich denke das ist die Wahrheit. Wenn das Klima eine der größten kapitalistischen Banken gewesen wäre, hätten die reichen Regierungen es gerettet.

Ich denke Obama ist noch nicht eingetroffen. Er bekam den Friedens-Nobelpreis am gleichen Tag, als er 30.000 Soldaten nach Afghanistan schickte um Unschuldige erschießen zu lassen und ausgerechnet er kommt nun mit seinem Friedens-Nobelpreis, der Präsident der USA.
Dennoch haben sie die Maschinerie um Geld zu machen, Dollars zu drucken und haben die Bankhäuser und die gesamte kapitalistische Struktur gerettet, zumindest glauben sie es. Das ist ein Nebenkommentar, den ich zuvor machen wollte. Wir heben unsere Hand, um Brasilien, Indien, China und Bolivien in ihrer richtigen Position zu begleiten, die Venezuela und die anderen Staaten der Bolivarian Allianz ausdrücklich teilen.

Aber sie, sie ließen uns nicht sprechen, also bitte zählen sie bitte diese Minuten nicht, Herr Präsident.
[Zuhörer applaudieren]

Schauen sie, hier habe ich jemanden getroffen, ich hatte die Freude den französischen Autor Herve’ Kempf zu treffen. Ichlege ihnen dieses Buch ans Herz, es ist in Spanisch erhältlich, das gibt es auch in Französisch und natürlich auch in Englisch: „Wie die Reichen den Planeten zerstören.“
Herve’ Kempf: „Wie die Reichen den Planeten zerstören.“ Das ist genau das, was schon Christen sagen: „Es ist einfacher für ein Kamel ein Nadelöhr zu passieren, als für einen Reichen das Himmelreich zu betreten. Genau das sagt unser Herr Christus.
[Zuhörer applaudieren]

Die Reichen zerstören den Planeten. Denken sie, sie können einfach zum nächsten Planeten gehen, wenn sie diesen zerstört haben? Haben sie Pläne zu einem anderen Planeten zu gehen? Bis jetzt ist noch keiner in Sichtweite in der Galaxie.

Dieses Buch hat mich gerade erreicht, Ignacio Ramonet hat es mir gegeben und er sitzt irgendwo in diesem Raum. Den Prolog/Präambel beendend, ist dieser Satz wichtig, Kempf sagt das Folgende, ich lese es vor: „ Wir können die globale Ressourcenausbeutung nicht reduzieren, wenn wir nicht die Starken ein paar Stufen herabsetzen und nicht gegen Ungleichheit kämpfen. Es ist notwendig, dass wir zu dem bisherigen ökologischen Prinzip „denk global aber handle lokal“, welches uns in der heutigen Zeit bewusst wird, wir eine andere Regel hinzufügen, welche die derzeit schlimme Situation erzwingt: „Konsumiere weniger und teile besser.“
Ich denke, das ist ein guter Hinweis, den uns der französische Autor Herve’ Kempf gibt.
[Zuhörer applaudieren]

Nun, Herr Präsident, der Klimawandel ist unzweifelhaft das verheerendste Umweltproblem in diesem Jahrhundert. Überflutungen, Dürren, heftige Stürme, Hurrikanes, abschmelzende Polkappen, der Anstieg des Meeresspiegels, saure Ozeane und heiße Trockenperioden, all das verschärft die Auswirkungen der globalen Krise, die uns heimsucht.

Das gegenwärtige menschliche Handeln übertritt die Schwelle der Nachhaltigkeit, bedroht die Existenz auf der Erde, aber auch darin unterscheiden wir uns erheblich.

Ich möchte das in Erinnerung rufen: die 500 Millionen reichsten Menschen, das sind kaum sieben Prozent, sieben Prozent der Menschheit. Dieser geringe Anteil ist verantwortlich , ist für 50% der Emissionen verantwortlich, während die 50% ärmsten Menschen nur sieben Prozent der Emissionen ausmachen.
Es kommt mir ein bisschen seltsam vor, China und die USA auf gleichwertig zu behandeln. US-Amerika hat bald 300 Millionen Menschen erreicht .

China hat fast das fünffache der US-Population. Die USA verbrauchen pro Tag mehr als 20 Millionen Fässer vom schwarzen Gold, China erreicht nur 5-6 Millionen Barrel am Tag, man kann also von China und den USA nicht das Gleiche verlangen.

Es gibt Probleme zu besprechen, hoffentlich können wir ,die Staats- und Regierungschefs, uns zusammensetzen und die Wahrheit diskutieren, die Wahrheit über diese Probleme.

Also, Herr Präsident, 60% der weltweiten Ökosystem sind beschädigt, 20% der Erdkruste sind abgetragen, wir sind ungerührt Zeuge geworden von Abholzung, Landumwandlung, Desertifikation, verderbenden Trinkwassersystemen, Überfischung von Fanggründen, Verschmutzung und dem Verlust der Artenvielfalt.

Die Übernutzung des Landes übersteigt dessen Regenerationsfähigkeit um 30%. Der Planet verliert, wie es technisch ausgedrückt wird, die Fähigkeit sich selbst zu regulieren, er verliert all das. Jeden Tag wird mehr Müll produziert, als der Planet vertragen kann. Das Überleben unserer Art hängt vom Bewusstsein zur Menschlichkeit ab. Trotz der Dringlichkeit, hat es zwei Jahre Verhandlungen bedurft, um ein zweites Abkommen unter dem „Kyoto Protokoll“ zu verabschieden, denn dieser Veranstaltung wohnen wir bisher auch ohne eine bedeutungsvolle Übereinkunft bei.
Und tatsächlich, über diesen Text der aus heiterem Himmel kam, wie es manche genannt haben, sagt Venezuela und die ALBA Staaten, dass wir das nicht annehmen werden, solange nicht andere Texte aus Arbeitsgruppen kommen, die sich an das Kyoto Protokoll und die Konvention halten. Dies sind legitimierte Texte, die über die Jahre sehr intensiv diskutiert wurden.
[Zuhörer applaudieren]

Und in diesen letzten paar Stunden glaube ich, dass ihr weder geschlafen noch gegessen habt. Und es ist einfach nicht nachvollziehbar, jetzt ein Dokument herauszubringen, das kaum mehr ist als eine Kritzelei ist, wie sie sagten.

Das wissenschaftlich hinterlegte Ziel der Emissionsreduzierung von Treibhausgasen und das Erreichen einer klaren Langzeit-Kooperation ist, heute zu diesem Zeitpunkt, anscheinend vorläufig gescheitert.
Was ist der Grund dafür? Wir kennen den wahren Grund
Es ist die verantwortungslose Einstellung und der mangelnde politische Wille der stärksten Staaten auf dem Planeten. Es sollte sich keiner angegriffen fühlen, ich rufe den großartigen Jose’ Gervasio Artigas in Erinnerung, der sagte: „Mit der Wahrheit greife ich weder jemanden an, noch ängstige ich ihn.“

Aber ist ist eben eine unverantwortliche Einstellung in der Position, von Umkehrungen, von Ausgrenzungen, von Elitemanagement eines Problems, das alle angeht und welches auch nur zusammen gelöst werden kann.

Der politische Konservatismus und die Selbstsüchtigkeit der größten Verbraucher in den reichsten Staaten zeigt ein hohes Maß an Gefühllosigkeit und ein Defizit an Zusammenhalt mit den Armen, den Hungrigen, und den am meisten Betroffenen von Krankheit und Naturkatastrophen. Herr Präsident, eine neue Vereinbarung ist essentiell, diese muss auf absolut ungleiche Partner anwendbar sein, im Zusammenhang mit der Größenordnung der Spenden und wirtschaftlichen, technologischen und finanziellen Kapazität und muss auf dem unbedingten Respekt für die Prinzipien beruhen, die in der Konvention enthalten sind.

Industrieländer sollten feste, bindende und klare Zusagen für die Reduktion ihrer Emissionen machen und Verpflichtungen übernehmen den armen Ländern finanzielle und technologische Hilfe zu leisten, um die verheerenden Bedrohungen des Klimawechsels zu bewältigen. Vor diesem Hintergrund, sollte die Einzigartigkeit von Inselstaaten und am wenigsten entwickelten Ländern vollkommen deutlich erkennbar sein.
Der Klimawandel ist beileibe nicht die einzige Gefahr, der sich die Menschheit gegenüber sieht. Andere Ungerechtigkeiten und Geißeln haben uns heimgesucht, die Schere zwischen armen und reichen Nationen wächst weiter, und trotz aller Millennium-Ziele , des Monterey Finanzierungsgipfels und allen anderen Gipfeltreffen hat sich eine große Wahrheit herausgestellt, wie der Präsident des Senegals sagte, nämlich, dass es Versprechen und unerfüllte Versprechen gibt und die Welt ihren zerstörerischen Marsch fortsetzt.

Das gesamte Einkommen der 500 reichsten Leute der Welt ist größer als das Einkommen der 416 Millionen ärmsten Leuten. Die 2,8 Milliarden armen menschlichen Wesen, die in Armut von nicht einmal 2 Dollar am Tag leben müssen, repräsentieren mehr als 40% der Weltbevölkerung, generieren aber nur 5% des weltweiten Einkommens.

Heute sterben jedes Jahr 9.200.000 Kinder, noch ehe sie fünf Jahre alt sind und 99,9% dieser Fälle treten in den ärmeren Ländern auf.
Die Säuglingssterblichkeit liegt bei 47 toten Säuglingen auf 1000 Lebendgeborene, während diese in den reichen Ländern 5 von 1000 beträgt. Die Lebenserwartung weltweit ist 67 Jahre, wobei diese in reichen Nationen 79 Jahre beträgt und in einigen armen Ländern lediglich 49 Jahre.

Zusätzlich gibt es 1,1 Milliarden Menschen, die kein sauberes Trinkwasser haben, 2,6 Milliarden müssen ohne sanitäre Einrichtungen auskommen, über 800 Millionen sind ungebildet und 1,02 Milliarden leiden an Hunger, das ist das globale Szenario.
Die Ursache, was ist die Ursache?

Lassen sie uns über die Ursache reden und uns nicht der Verantwortung entziehen und nicht den Tiefen dieser Probleme ausweichen. Die Ursache ist unzweifelhaft, und ich kehre zurück zum Thema dieses desaströsen Ausblicks, ist der Stoffwechsel des Kapitals und seinem verkörperten Modell: dem Kapitalismus.

Hier ist ein Zitat, das ich kurz vortragen möchte, es stammt vom großen Freiheitsdenker und Theologen Leonardo Boff, ein Brasilianer. Leonard Boff äußert sich zu diesem Themengebiet wie folgt:
„Was ist die Ursache? Ah, der Grund ist die Suche nach Glück durch das Anhäufen von materiellen Werten und die endlose Entwicklung, mithilfe von Wissenschaft und Technologie die Erde und all ihre Ressourcen ohne Limit auszubeuten. „

Und hier zitiert er Charles Darwin und seine „natürliche Selektion“ , das Überleben des Stärksten, aber wir wissen doch, dass der Stärkste nur aufgrund der Trümmer des Schwächsten überleben kann.
Jean Jacques Rosseau sagte, und daran sollten wir uns immer erinnern, dass zwischen dem Starken und dem Schwachen die Freiheit unterdrückt wird. Deshalb sprechen die Großmächte und Starken auch von Freiheit, der Freiheit zu unterdrücken, einzudringen, zu töten, auszulöschen und auszubeuten. Das ist ihre Freiheit. Und Jean Jacques Rosseau fügte hinzu: „Nur das Recht befreit.“
Es gibt Länder, die hoffen darauf, dass es zu keinem präzisen Dokument kommt, weil sie keine Regelungen erreichen wollen. Sie möchten keinen Standard, weil die Abwesenheit von diesen Normen ihnen weiterhin ermöglicht ihre Ausbeutungsfreiheit auszuspielen, ihre erdrückende Freiheit.

Wir müssen jetzt die Anstrengung unternehmen und großen Druck ausüben, und zwar hier und auf der Straße, damit eine Zusage überhaupt zustande kommt, ein Dokument, welches auch die mächtigsten Länder der Welt verpflichtet.
[ Zuhörer applaudieren]

Nun, Herr Präsident, Leonardo Boff fragt sie das….Haben sie ihn jemals getroffen? Ich bin mir unsicher, ob er überhaupt kommen würde, aber ich habe ihn neulich in Paraguay getroffen.Wir haben ihn gelesen.

Kann eine endliche Erde ein unendliches Projekt unterstützen? Die These des Kapitalismus, nach unendlicher Entwicklung, ist ein zerstörerisches Muster, also sollten wir es uns mal vornehmen und klar machen.

Dann hat uns Boff gefragt, was wir von Kopenhagen erwarten würden. Nun, zumindest ein einfaches Geständnis: So wie jetzt, können wir keinesfalls weitermachen. Und ein simples Vorhaben: Lasst uns unseren Kurs endlich ändern. Lasst es uns vorantreiben, aber ohne zynisch zu sein, frei von Lügen, ohne Doppel-Agendas, keinen Dokumenten aus heiterem Himmel, sondern mit der Wahrheit, die wir offen aussprechen.

Wie lange, wir fragen das aus Venezuelas Sicht, Herr Präsident und Anwesende, wie lange sollen wir derartige Ungleichheiten und Ungerechtigkeiten noch erlauben? Wie lange werden wir denn noch die derzeitige internationale Wirtschaft und die vorherrschenden Marktmechanismen tolerieren? Wie lange werden wir große Epidemien wie HIV/AIDS noch zulassen, die ganze Bevölkerungsgruppen verheeren? Wie lange sollen wir es den Hungernden denn noch erschweren etwas zu essen und sie daran hindern ihre Kinder zu versorgen? Wie lange können wir noch zusehen, wie millionenfach Kinder an kurierbaren Infekten sterben? Wie lange können wir noch bewaffnete Konflikte zulassen, die Millionen Menschen massakrieren und das nur weil die starken Nationen Zugriff auf die Ressourcen anderer Menschen haben wollen?

Gebt die Aggressionen und Kriege endlich auf! Dazu fordern wir, die Völker der Welt, diejenigen großen Staaten auf, die immer noch versuchen die Welt zu beherrschen und auszubeuten. Keine imperialistischen Militärbasen und militärische Angriffsschläge mehr! Lasst uns eine gerechtere und gleichere ökonomische und soziale Ordnung aufbauen, lasst uns die Armut ausradieren, lasst uns sofort die enormen Emissionsmengen stoppen. Lasst uns den Raubbau an der Natur beenden und die große Katastrophe Klimawandel vermeiden. Lasst uns alle teilnehmen in dem großen edlen Ziel, jeden Menschen ein bisschen mehr frei und geeint zu machen.

Herr Präsident, kaum zwei Jahrhunderte zuvor, ein bekannter Venezuelaner, Befreier von Nationen und Nachkomme der Vernunft, hinterließ der Nachwelt ein Vermächtnis: „Wenn die Natur uns widersteht, dann kämpfen wir dagegen und zwar dafür, dass sie uns untertan wird.“. Das stammt von Simon Bolivar, dem Befreier.
In Venezuela war es ein Tag wie heute, vor zehn Jahren, genau zehn Jahre. Damals erlebten wir die größte Klima Tragödie in unserer Geschichte (Vargas Tragödie wird sie genannt). Von da an sagt Venezuela, dessen Revolution versucht für alle Menschen Gerechtigkeit zu erkämpfen, dass der einzige Weg zur Lösung des Problems der Sozialismus ist!

Sozialismus, das andere Gespenst von Marx, läuft hier auch als Konter-Gespenst umher. Sozialismus das ist unser Ziel und der Weg, um den Planeten zu retten, daran habe ich keinen Zweifel. Kapitalismus ist die Straße zur Hölle, zur Zerstörung der Welt. Wir sagen das als Venezuela, das nur durch den Sozialismus den Bedrohungen des USA widerstehen kann.

Die Länder, die von der ALBA umfasst sind, die Bolivarian Allianz, und ich möchten, aus meiner Seele und auch im Namen anderer Länder, den Regierungen und Menschen der Welt in anderen Worten als Simon Bolivar sagen: Wenn uns der Kapitalismus bedroht, dann kämpfen wir dagegen und machen uns ihn untertan!Lasst uns nicht bis zum Tod der Menschheit warten.

Die Geschichte verlangt von uns, dass wir uns einen und kämpfen.
Sollte der Kapitalismus sich widersetzen, sind wir verpflichtet den Kampf gegen ihn aufzunehmen und der Menschheit den Weg zur Erlösung zu öffnen. Es liegt an uns, das Banner von Christus, Mohamed, Gleichheit, Liebe, Gerechtigkeit, Menschlichkeit und dem echten und wahren Humanismus zu erheben. Sollten wir jetzt nicht handeln, wird das schönste Geschöpf des Universums, der Mensch verschwinden, er wird verschwinden.

Der Planet ist Milliarden Jahre alt und er hat Milliarden Jahre ohne uns Menschen existiert, die Erde braucht uns nicht. Ohne die Erde werden wir aber nicht mehr existieren, wir zerstören unser Pachamama, wie unsere einheimischen südamerikanischen Brüder sagen würden.
Letztlich, Herr Präsident, und um es zu beenden, ein Zitat von Fidel Castro: „ Eine Art läuft gefahr ausgelöscht zu werden; die Menschheit.“

Oder wie Rosa Luxemburg sagte: „ Sozialismus oder Barbarei“.
Christus unser Erlöser meinte: „ Gesegnet seien die Armen, denn für sie ist der Himmel ihr Königreich“.

Herr Präsident, Damen und Herren, wir sind fähig diese Erde nicht zum Grab der Menschheit zu machen. Lassen sie uns diese Erde zum Himmel machen, einem Himmel des Lebens, des Friedens, Frieden und Brüderlichkeit für die ganze Menschheit.
Herr Präsident, Damen und Herren, ich danke ihnen sehr und genießen sie das Essen. „

Kategorien:Antikapitalismus

Was bedeutet heute noch Weihnachten?

Was bedeutet den Deutschen heute noch Weihnachten? Handelt es sich nur um ein Fest des Konsumrausches, der als lästig empfundenen Verwandtschaftsbesuche, der Zeit an dem die Konsumtempel geschlossen sind und man kaum darauf wartet das jene Weihnachtstage rasch vergehen mögen? Handelt es sich nur mehr um die Zeit an denen man vor dem Fernsehgerät sitzt um sich durch seichte „Weihnachtskomödien“ berieseln zu lassen? Offenbar, denn in Wahrheit wissen immer weniger Bundesbürger vom dem inhaltlichen Gehalt des Weihnachtsfestes. Das ganze ist offenbar zu einer Aktion der Kaufhausindustrie verkommen, garniert mit amerikanisierten Kitsch von X-Mas und einer vollkommenen Profanisierung des christlichen Weihnachtsfestes. Weihnachten hat heute für viele jeden Sinn verloren und erscheint nur mehr als inhaltsleeres Fest über das man glaubt aus Werbebroschüren und „Der Grintsch“ Filmen (falls man diese so nennen mag) informiert zu werden. Aber auch von Seiten der Kirchen wird dem Christen hierzulande nicht erklärt was der konkrete Sinn des Weihnachtsfestes sein soll. Dies ist auch logisch, wo sich doch die Kirchen an den modernen Zeitgeist anzupassen suchen. Alte Glaubensinhalte, die heilige Schrift, seien selbst dem Gläubigen nicht mehr vermittelbar. Viele Priester glauben selbst nicht mehr an die Inhaltlichkeit „ihrer“ Religion. Die „Jungfrauengeburt“ erscheint als Peinlichkeit, wer möchte dem Gläubigen denn schon ernsthaft weismachen die Engel Gottes seien auf Erden erschienen? Wer möchte all die Wunder der Bibel in die Realität übertragen sehen? Bestenfalls wird versucht dies alles „rational“ zu deuten. Es sei ja „im übertragenen“ Sinne gemeint gewesen. Wer soll aber noch Glauben, wenn man den eigenen Glauben selbst in Frage stellt und die Mytholgie der Religion rationalisiert?

Heute wird das Fest der Ankuft des Heilands der Christenheit banalisiert. In den Kirchen wird man gepredigt bekommen das der Sinn des Weihnachtsfestes darin liege zur Besinnung zu kommen, zur Ruhe vom „Weihnachtsstress“ zu gelangen. Damit wird der Sinn von Weihnachten aber vollends entstellt, ja der Gläubige muss zwangsläufig auf den Gedanken kommen das selbst das Weihnachtsfest an sich etwas negatives sei, wo man doch derart den Stressfaktor betont. Das Christen aber Jesus als den Erlöser feiern, zur moralischen Umkehr aufrufen, wird nicht mehr deutlich. Stattdessen lässt man in den Kirchen Lieder aus einem seltsamen Mischmasch („Denglish“) erklingen um den Kirchenvolk ein „Happening“ zu bieten. Die Kirche soll als „Event“ mit dem Konsum konkurrieren. Der christliche Mythos wird vermenchlicht, also seinem eigentlichen sakralen und heiligen Gehalt entledigt. Engel werden zu menschlichen Helfern, Jesus zu einem „Menschen wie du und ich“, die zürnenden Propheten wohl zu „Spassverderbern“, die Botschaft Jesu längst nur mehr zu einem aufbereiteten Zeigeistgewäsch für die nächste Gutmenschenerklärung. Kann es da ernsthat noch jemanden Wundern das in Deutschland das Christentum kaum mehr eine Zugkraft hat?

Wer redet da schon noch von der Botschaft Jesus? Übriggeblieben ist nur mehr ein wenig Folkore.

Lenin über Patriotismus

„Der Patriotismus ist eins der tiefsten Gefühle, die durch das jahrhunderte- und jahrtausendelange Bestehen voneinander gesonderter Vaterländer eingewurzelt ist.“
(W. I. Lenin, Sämtl. Werke, Bd. 23, S. 371)

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Wirtschaftsweisen fordern Kürzung von Hartz-IV um 30 Prozent

 

Laut dem Sachverständigenrat der Bundesregierung soll der Hartz-IV-Satz um ca. 30 Prozent gekürzt werden. Hartz IV Empfänger sollen darum nur mehr 251 Euro erhalten. Dies würde in etwa dem bisherigen Hartz-IV-Satz für Kinder ab dem Alter von 6 Jahren entsprechen. Als kleines „Zuckerl“ sollen aber die Zuverdienstmöglichkeiten für Arbeitslose ausgebaut werden. Ziel dieser Vorschläge der Wirtschaftsweisen ist es den Druck auf Hartz-IV-Bezieher weiter zu verstärken um diese zur Annahme von Niedriglohnarbeit zu zwingen. Gleichzeitig sind aber deutliche Hinweise von Seiten des Bundesverfassungsgerichtes zu vernehmen, das der alte Hartz-IV-Satz zu niedrig sei. Eine Kürzung um 30 Prozent war im Vorfeld des Bundestagswahlkampf bereits von der FDP angedacht worden.

Kategorien:Antikapitalismus

Auf dem Weg zur Hilfspolizei

 

Die nordrhein-westfälische CDU plant offenbar die Aufstellung einer Hilfspolizei. Neben den normalen Sicherheitskräften sollen die Hilfspolizisten für Verkehrskontrollen, Fußstreifen und Objektschutz eingesetzt werden. Ferner ist geplant, der nordrhein-westfälischen Landespolizei das Überwachen der Telekommunikation und die Online-Durchsuchung von Privatcomputern zu erleichtern. Öffentliche Plätze sollen verstärkt von Kameras beobachtet, Autokennzeichen und damit Fahrbewegungen automatisch erfasst und das Internet von „virtuellen Streifen“ verdachtsunabhängig überwacht werden Die Pläne der CDU bedeuten faktisch den Einstieg in die Privatisierung der Sicherheit wie in den USA.

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Die Beschäftigten von Opel sollen geködert werden

 

Der als Heuschrecke auftretende US-Großkonzern General Motors trachtet danach die Arbeiter von Opel per Aktienbeteiligung, die 5 Prozent betragen soll, zu ködern. Ziel ist es die lohnabhängig Beschäftigten bei Opel dazu zu bringen einen Lohnverzicht in Höhe von über 265 Millionen Euro – pro Jahr – zu akzeptieren. Im Opelwerk Saragossa (Spanien) wurde das „Angebot“ von GM, durch die Betriebsräte bereits angenommen. Die Belegschaft soll sich laut dem Willen von GM pro Jahr mit 265 Euro an den Kosten der Rekonstruierung in Höhe von 3,3 Milliarden Euro beteiligen. Die Betriebsräte bei Opel üben sich wie schon in der Vergangenheit, in der Kunst der Kollaboration, anstatt offensiv für die Rechte der Arbeitnehmer einzutreten. Man ist mit den angedachten Lohnkürzungen prinzipiell einverstanden und präsentiert lediglich einen „Forderungskatalog“. Die Arbeitnehemervertreter bei Opel fordern nun „Mitarbeiterbestimmung“ und ist in diesem Fall bereit Lohnkürzungen zuzustimmen.

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Ach du schöne Konsumwahnzeit

 

Gerade jetzt in der Weihnachtszeit sieht man die Menschen in die Innenstädte strömen, um für sich und ihre Liebsten neue Güter anzuhäufen. Trotz Wirtschaftskrise werden sie auch nach Einschätzungen von Wirtschaftsexperten dem deutschen Handel befriedigende Profite bescheren.

Von diesen Profiten wird nach altbekannter kapitalistischer Manier nur eine kleine Gruppe von Managern, Konzernbossen und Wirtschaftslobbyisten eine positive Bilanz schließen. Die Menschen, die dieser kleinen Gruppe die Profite bescheren, werden aufgrund von Lohndumping gerade einmal so viel verdienen, um wie ihre Mitmenschen auch einen Teil des alljährlichen Konsumwahns zu bilden.

Im Verhältnis zu den Arbeitnehmern, welche die Waren produzieren, die man in den Konsumtempeln der „Ersten Welt“ angepriesen bekommt, geht es der arbeitenden Schicht hierzulande noch relativ gut. In den produzierenden Ländern der „Zweiten Welt“ und der „Dritten Welt“, in den Schwellen- und Entwicklungsländern sowie den so genannten poststalinistischen „Transformationsstaaten“, hat der Wunsch des Westens nach immer neuen Gütern eine unbeschreibliche Lohnsklaverei hervorgebracht. In China liegt der Durchschnittsverdienst eines Fabrikarbeiters bei gerade einmal umgerechnet 80 Euro im Monat. Die Wirtschaftskrise trifft dort die Menschen besonders hart. In den Ländern der 2. und 3. Welt, wo die Menschen von einer sozialen Absicherung nur träumen können, ist ohne eine Arbeit noch nicht einmal die täglich benötigte Nahrung gesichert. Wer nicht arbeitet, verhungert. Die perfekte Grundlage für die Ausbeutung dieser Menschen.

„Glücklich? Meinst du Menschen sind glücklich, Hardenberg? Hey, kuck doch mal hin. Steig mal aus deiner Dienstkarre aus und geh mal durch die Straßen. Sieht da jemand besonders glücklich aus? Oder sehn die aus wie gehetzte Tiere? Man, guck doch mal in die Wohnzimmer rein, wie die Leute da sitzen. Blass und Apathisch vor der Glotze. Wo ihnen irgendwelche Hochglanzzombies denen von einem Glück erzählen, das sie schon lang nicht mehr kennen. Weil ihr es ihnen gestohlen habt“

Dieses Zitat aus dem Film „Die fetten Jahre sind vorbei“ beschreibt treffend die heutige Geisteslage
der Menschen in der westlichen Wertegemeinschaft. Es ist zu beobachten, dass seit der Erfindung
des Fernsehers sich das Konsumverhalten der Menschen in Deutschland und Europa verändert hat.
Durch die vom Fernsehen erzeugte Illusion eines überhöhten Lebensstandards wurden die Menschen nach und nach zu einen Volk von Lohnsklaven und letztendlich ein Teil der „Geiz ist geil“-Mentalität. Der Großteil von ihnen ist seit den Anfängen des kapitalistischen Systems damit beschäftigt, durch immer neuere Anschaffungen ihren Platz in der Gesellschaft zu demonstrieren und dem Status Quo gerecht zu werden.

Wer sich dieser Strömung widersetzt, wird nicht selten Opfer von gesellschaftlicher Ausgrenzung.
Sozialpädagogen berichten, dass gerade in Schulen ein erschreckender Markenkult herrscht, dem
in den letzten Jahren immer mehr Kinder verfallen beziehungsweise sich zwanghaft unterordnen müssen. Wer nicht das neuste Handy oder Markenkleidung besitzt, wird ausgeschlossen oder sogar von seinen Mitschülern fertig gemacht.

Doch was haben wir dieser Entwicklung entgegenzusetzen? Den Schlüssel zur Beendigung des
herrschenden Konsumwahns und letztendlich auch die Bekämpfung des Kapitalismus können nur
Volksaufklärung und die Schaffung eines neuen menschlichen Bewusstseins darstellen. Wir müssen den Menschen vor Augen führen, dass nur eine solidarische Gesellschaft, die sich ihrer kulturellen Wurzeln bewusst ist, eine Alternative zu einen System bietet, dass durch ein Zusammenspiel von Ausbeutung und Zwang die Menschen unterdrückt.

Wir fordern deshalb:

Widerstand durch Volksaufklärung!

Solidarität mit den unterdrückten Werktätigen weltweit!

Schluss mit dem herrschenden Konsumwahn der der fortlaufenden Volksverdummung!

Netzwerk Sozialistische Nation, 16.12.2009

www.nwsn.info

Kategorien:Antikapitalismus

Die Akte Kunduz

Kategorien:Antiimperialismus